Publius Licinus Gallienus
(Regierungszeit: 253 – 268 n. Chr.)Der Sohn von Valerian wurde bald nach der Thronbesteigung seines
Vaters von diesem zum Mitherrscher gemacht. Er war für die Verteidigung der
Rhein-Grenze verantwortlich, bekämpfte erfolgreich die Germanischen Stämme und
regierte die westlichen Provinzen, während sein Vater für den Osten zuständig
war. Nach der Gefangennahme seines Vaters durch die Perser im Jahre 260 war
Gallienus Alleinherrscher. Seine Regierungszeit war geprägt durch Kriege, die
der Grenzsicherung dienten, und durch Unruhen innerhalb des Reiches. Einer
seiner größten Widersacher war Postumus, der sich
selbst zum Kaiser erhob und das von ihm errichtete Gallische Sonderreich als
Nebenherrscher regierte. Gallienus konnte sich in diesen schwierigen Zeiten 15
Jahre auf dem Thron halten. Er galt als Mann mit hohen geistigen Fähigkeiten;
im Gegensatz zu seinem Vater war er den Christen gegenüber tolerant; er
verehrte den griechischen Philosophen Plotin; er war Wegbereiter für spätere
Reformen.
Im Jahre 268 schließlich wurde er Opfer einer Verschwörung, an der seine
Generäle die späteren Kaiser Claudius II. und Aurelian vermutlich beteiligt
waren, und wurde ermordet.