Flavius Julius Crispus
(Regierungszeit:
Caesar
317
–
326 n. Chr.)
(geb. 305 n. Chr., gest. 326 n. Chr.)
Crispus war der älteste Sohn von Constantin I. und Minervina, der ersten Frau des Constantin. Man weiß es zwar nicht ganz genau, es wird aber vermutet, dass Crispus um das Jahr 305 in Arles geboren wurde.
Seine Eltern gaben ihn in die Obhut eines Philosophen und Lehrers, Lactantius, der sich um die Erziehung des jungen Crispus kümmerte.
Man erkannte schon in seiner Jugend, dass er hervorragende Anlagen und große Talente besaß. Bereits in sehr jungen Jahren, 317 n.Chr., wurde Crispus von seinem Vater zum Caesar ernannt. Er musste sich diese Position jedoch mit seinem Halbbruder Constantin II. und mit Licinius II., dem Sohn von Licinius I., teilen.
Crispus leitete in den folgenden Jahren die Verteidigung der Rheingrenze. Er bewies dabei sehr großes Geschick und konnte insbesondere in den Jahren 320 bis 323 wichtige Kämpfe gegen die Franken und Germanen gewinnen.
Als es im Jahr 324 zu der entscheidenden Auseinandersetzung zwischen seinem Vater und Licinius kam, besiegte Crispus, der inzwischen die Flotte von Constantin anführte, die Seestreitkräfte des Licinius am Hellespont und konnte dadurch mit der Belagerung von Byzanz beginnen. Damit hatte Crispus einen Grundstein für den Sieg seines Vaters über Licinius gelegt.
Seinen Tod fand Crispus im Jahr 326 in einer Familientragödie. Fausta, die Stiefmutter des Crispus, hatte ihn beschuldigt, sich an ihr vergangen zu haben. Im Zorn über das Verhalten seines Lieblingssohnes und ohne diesen überhaupt anzuhören, ließ Constantin ihn töten. Wenig später klärte Helena, die Mutter von Constantin, den Sachverhalt auf. Fausta, die Crispus zu unrecht beschuldigt hatte, wurde daraufhin ebenfalls von Constantin getötet.